Worauf sollte ich beim Kauf einer Violine achten?
Woran erkenne ich die Qualität eines Streichinstruments?
Welches Angebot ist seinen Preis wirklich wert?
Beim Kauf Ihres Instruments lohnt es sich, auf Qualität zu achten, um kostspielige Nachrüstungen oder Reparaturen zu vermeiden. Erfahren Sie hier anhand unserer Checkliste, wie Sie ein gutes Instrument erkennen und die wichtigsten Qualitätskriterien selbst prüfen können:
Die beiden schwarzen Zierstreifen am Rand von Decke und Boden, die sogenannten „Adern“ oder auch „Einlagen“, sind traditionell nicht etwa aufgemalt, sondern bestehen in der Regel aus zwei dünnen Ebenholzstreifen mit einem Streifen aus hellem Holz in ihrer Mitte, die in Decke und Boden als Intarsien eingelassen sind. Bei genauem Hinsehen erkennen Sie dies daran, dass zwischen den beiden Ebenholzstreifen die Maserung der Decke durch den hellen Holzstreifen ebenfalls unterbrochen ist. Diese Einlagen dienen nicht nur der Optik, sondern vor allem der Stabilität von Decken- und Bodenrand. Da das Einsetzen einer solchen Einlage mit Aufwand verbunden ist, können Sie bei Instrumenten mit aufgemalten Zierstreifen darauf schließen, dass es sich wahrscheinlich um eine sehr einfache Qualität handelt.
Die Lackierung sollte die Maserung des Holzes nicht überdecken. Tut sie es doch, ist der Lack möglicherweise zu dick und dämpft so den Klang.
Damit die Saiten nicht schon nach kurzer Zeit tiefe Rillen im Holz hinterlassen, wenn sie beim Spielen auf das Griffbrett gedrückt werden, bestehen gute Griffbretter immer aus Ebenholz, einer sehr harten Holzart. Aus Kostengründen werden bei manchen Instrumenten trotzdem andere weichere Hölzer verwendet, die schwarz gefärbt oder lackiert sind. Bereits nach kurzer Zeit ist dieser Lack abgegriffen, und die Saiten graben sich in das Holz ein. Ist der abgegriffene Lack mehr ein optisches Problem, führen jedoch die Rillen im Griffbrett unweigerlich zu einem störenden Schnarren der Saiten. Das Griffbrett muss dann vom Geigenbauer abgehobelt werden, wodurch der schwarze Lack endgültig verschwindet.
Der Steg überträgt nicht nur die Schwingungen der Saiten auf die Decke des Instruments sondern auch den enormen Druck der Saitenspannung, der auf ihm lastet. Damit der Steg sicher steht und die Stegfüße die Decke nicht beschädigen, müssen diese vollflächig exakt an die Deckenwölbung angepasst sein. Nur so kann der Steg die Saitenschwingung wie gewünscht auf den Korpus übertragen.
Die Höhe des Steges sollte so angepasst sein, dass alle Saiten einen ausreichenden Abstand zum Griffbrett haben, damit sie auch bei kräftigem Spiel frei ausschwingen können und nicht auf das Griffbrett aufschlagen. Dieser Abstand, auch „Saitenlage“ genannt, sollte jedoch andererseits nicht zu groß sein, da sonst das Abgreifen der Saiten unnötig viel Kraft erfordert. Generell kann man sagen, dass die Saitenlage bei hohen Saiten stets flacher ist als bei tiefen Saiten, die stärker ausschwingen und daher mehr Platz benötigen. Die Stegwölbung sollte so ausreichend rund sein, dass alle Saiten bequem einzeln angestrichen werden können, ohne dass das Bogenhaar dabei eine Nachbarsaite oder den Rand des Instruments berührt.
Wie das Griffbrett, so sollten auch die Stimmwirbel aus stabilem und hartem Holz gefertigt sein, denn sie müssen die Saitenspannung aushalten. Hier empfiehlt sich wiederum das Ebenholz. Die Wirbel müssen gut in den Wirbelkasten des Instruments eingepasst und mit Wirbelpaste geschmiert sein, damit sie einerseits gut halten und nicht selbständig abrutschen. Andererseits sollen sie sich aber noch leicht genug bewegen lassen ohne zu „knacken“. Durch klimatische Veränderungen, etwa in der winterlichen Heizperiode mit ihrer trockenen Luft, können auch gut gepflegte Wirbel von selbst herausspringen. Dies ist ein normaler Vorgang, der durch regelmäßiges Stimmen und gleichzeitiges Hereindrehen der Wirbel vermieden werden kann.
Für Kinder und Anfänger ist das Stimmen an den Wirbeln sehr schwierig. Bei kleinen Kinderinstrumenten kommt hinzu, dass die Saiten kürzer sind als bei der Normalgröße. Hier bewirkt bereits eine minimale Drehung des Wirbels eine große Veränderung der Tonhöhe, so dass sogenannte „Feinstimmer“ das Stimmen sehr erleichtern. Diese sind am Saitenhalter angebracht und verfügen über eine präzise Schraubmechanik, in die das andere Ende der Saiten eingehängt wird. Professionelle Spieler benutzen meistens lediglich einen Feinstimmer für die E-Saite, die in der Regel aus Stahl besteht, vergleichsweise wenig dehnbar ist und deshalb nur mühsam per Wirbel gestimmt werden kann. Hier wird ein einzelner Feinstimmer in den Holz-Saitenhalter eingeschraubt. Kinder und Anfänger benötigen jedoch unbedingt je einen Feinstimmer für jede Saite. Hier ist es zwar technisch möglich, einen Holzsaitenhalter mit vier einzelnen Feinstimmern aus Metall auszustatten. Dies ist aus klanglichen Gründen jedoch nicht zu empfehlen, weil diese Konstruktion so schwer ist, dass sie durch ihr hohes Gewicht die Schwingung der Saiten dämpft. Empfehlenswert sind stattdessen sogenannte „Feinstimmsaitenhalter“, in die vier Feinstimmer bereits fest integriert sind. Weit verbreitet sind Modelle aus Aluminium. Besser eignen sich jedoch solche aus High-Tech-Kunststoff, die so leicht sind, dass sie die Schwingung der Saiten nicht behindern. Violoncelli, die heute üblicherweise fast ausschließlich mit Stahlsaiten bespannt werden, benötigen aus diesem Grund immer einen Feinstimmsaitenhalter. Selbst Profi-Cellisten möchten ihn nicht missen.
Wie bei vielen wichtigen Details, lassen sich auch bei Saitenhaltern Kosten einsparen. Bei billigen Aluminium-Feinstimmsaitenhaltern haben sich allerdings die Schrauben der Feinstimmer als wenig haltbar erwiesen. Sie verklemmen sich unter der Belastung der Saitenspannung bereits nach wenigen Umdrehungen. Hier lohnt es sich, auf Qualität zu achten, da die Feinstimmer täglich benutzt werden.
Die Wahl der Saiten hat großen Einfluss auf Klang, Ansprache und Spielkomfort des Instruments. Bei Geigen haben sich Saiten mit Kunststoffkern bewährt, da sie nicht nur runder und freundlicher klingen, sondern auch weicher und angenehmer zu greifen sind als solche mit Stahlkern. Bei Bratschen sind Kunststoffkernsaiten und Saiten mit gewickeltem Stahlkern gleichermaßen beliebt. Für Violoncelli und Kontrabässe sind Stahlsaiten mit starrem oder auch gewickeltem Stahlkern zu empfehlen. Für alle Instrumente gilt: Saiten namhafter Markenhersteller sind eine sinnvolle Investition!
Der Stachelstab sollte sich leicht aus der Stachelbirne herausziehen lassen und mit wenig Kraftaufwand durch Drehen der Schraube sicher arretiert werden können. Unpraktisch sind solche Stachel, an deren Spitze eine Mutter auf den Stachelstab aufgeschraubt ist, die als Arretierung beim Hereinschieben dient. Diese Mutter kann sich beim Spielen durch die Vibration des Stachels lockern und macht dann durch klirrende Geräusche auf sich aufmerksam. Häufig geht sie aber auch unbemerkt verloren, und der Stachel fällt beim nächsten Hineinschieben in das Instrument hinein, was einen Besuch in der Geigenbauwerkstatt nötig macht. Unser Tipp: Achten Sie daher darauf, dass die Spitze des Stachels fest mit dem Stab verbunden ist.
Bei der Auswahl des Etuis für Ihre Geige oder Brasche sind folgende Punkte wichtig:
Stabilität der Schale: Wird das Instrument zusammen mit einem Etui im Set angeboten, hat dieser Koffer oft einen Kern aus einfachem Styropor. Manchmal findet sich hierfür auch die Bezeichnung „Thermokern“. Styroporkoffer haben zwar den Vorteil eines geringen Gewichts. Die Styroporschale hat aber auch den Nachteil, dass Deckel und Boden unter Druck nachgeben und schlimmstenfalls sogar brechen können. Empfehlenswert, weil deutlich robuster, sind deshalb Koffer mit einem Kern aus mehrschichtigem Sperrholz, obgleich sie etwas schwerer sind.
Qualität der Reißverschlüsse: Die Reißverschlüsse sind zum sicheren Schließen des Koffers unverzichtbar, denn nur sie können ein unbeabsichtigtes Öffnen des Deckels verhindern, wenn z. B. das Schloss unbemerkt geöffnet wurde. Achten Sie darauf, dass die Reißverschlüsse mühelos laufen und die Griffe der Schieber nicht zu dünn sind. Sie könnten sonst leicht abbrechen.
Rucksackgurte: ein absolutes Muss! Für einen sicheren und bequemen Transport (insbesondere auf dem Fahrrad) ist es sehr praktisch, den Instrumentenkoffer wie einen Rucksack auf den Rücken zu schnallen. Deshalb sollte Ihr Etui unbedingt mit einer bequemen Rucksackgarnitur ausgerüstet sein.
Eine gute Cellotasche zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
dicke Polsterung: Die Polsterung sollte mindestens 20mm dick sein, damit Ihr Cello unterwegs möglichst gut vor Beschädigungen geschützt ist.
Qualität der Reißverschlüsse: Ein defekter Reißverschluss würde die Cellotasche unbrauchbar machen. Achten Sie darauf, dass die Reißverschlüsse mühelos laufen und die Griffe der Schieber dick genug sind. Sie könnten sonst leicht abbrechen.
Rucksackgurte: ein absolutes Muss! Für einen sicheren und bequemen Transport (insbesondere auf dem Fahrrad) ist es sehr praktisch, das Cello wie einen Rucksack auf den Rücken zu schnallen. Deshalb sollte Ihre Cellotasche unbedingt mit einer bequemen Rucksackgarnitur ausgerüstet sein.
Gern beraten wir Sie persönlich und individuell. Hier finden Sie vorab Antworten auf weitere häufig gestellte Fragen:
Grundsätzlich unterscheiden sich die Instrumente der einzelnen VIOLINEO-Serien durch die Qualität der verwendeten Materialien und – parallel dazu – den Aufwand der handwerklichen Verarbeitung.
Bessere Tonhölzer, ein höherer zeitlicher Aufwand für eine exakte tonliche Ausarbeitung etwa von Decke und Boden sowie die Einrichtung von Steg und Stimmstock, eine feinere und hochwertigere Lackierung, professionellere Saiten – all diese Faktoren spielen bei den Abstufungen der VIOLINEO-Serien eine Rolle und schlagen sich in Klang, Spielbarkeit und letztlich natürlich auch im Preis nieder.
Da sie von Hand aus dem natürlich gewachsenen Material Holz gefertigt sind, können zwei Streichinstrumente niemals exakt gleich klingen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der klangliche Unterschied zwischen Instrumenten der gleichen Serie relativ gering ausfällt. Bei Instrumenten aus verschiedenen Serien ist der Klangunterschied hingegen deutlich hörbar und wird umso größer, je mehr sich die Instrumente qualitativ und auch preislich voneinander unterscheiden.
Einsteiger*innen bei Geige, Bratsche oder Cello empfehlen wir unsere Sets der Serien Nr. 1 bis Nr. 3. Diese Instrumente haben wir speziell für Musikschüler entwickelt und bieten sie als Komplett-Set inklusive Bogen und Kasten bzw. Tasche an. Sie sind preiswert, gut verarbeitet und haben einen ansprechenden, vollen Klang.
Auch bei diesen Serien für Einsteiger machen wir keine Kompromisse beim sogenannten „Setup“, also der Einrichtung von Klang und Spielbarkeit: Wir verwenden ausschließlich hochwertige Stege, Saiten, Saitenhalter und legen Wert auf gut laufende Stimmwirbel – ebenso wie bei unseren besten Instrumenten.
Fortgeschrittenen Streichern sind die Instrumente der übrigen Serien Nr. 7 und Nr. 8 zu empfehlen. Der Klang ist runder und weicher, gleichzeitig aber voll und tragfähig. Diese Serien bieten wir jeweils in mehreren Qualitätsstufen an (z. B. die Nr. 7.1, 7.2 und 7.3). Sie unterscheiden sich, wie oben erwähnt, durch die Qualität der Hölzer und der klanglichen Ausarbeitung sowie der Ausstattung.
Am besten probieren Sie unsere Instrumente unverbindlich in Ruhe aus. Besuchen Sie uns in unserem Atelier in Münster! Alternativ senden wir Ihnen auch gern unsere Instrumente zu.
Carbonbögen unterscheiden sich von traditionellen Holzbögen durch ihre Stange aus Carbonfasern (auch „Kohlefaser“ genannt). Hierbei handelt es sich nicht etwa um „Plastik“ oder „Fiberglas“, sondern einen High-Tech-Werkstoff, der in den letzten Jahren überall dort Einzug gefunden hat, wo gleichzeitig hohe Bruchfestigkeit und Elastizität bei leichtem Gewicht gefragt sind, etwa in der Autoindustrie oder auch in der Luft- und Raumfahrttechnik.
Moderne Carbonbögen sind in der Regel besser als Holzbögen in Einsteiger-Qualität. Sie haben eine feste und trotzdem flexible Stange, die man heute bei einfachen Holzbögen oft vermisst, die aber für ein gutes Spielgefühl unerlässlich ist. Kohlefaserbögen sind außerdem formstabil, unempfindlich gegen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und – sehr wichtig im Schulbereich – deutlich weniger bruchempfindlich.
Das Gewicht unserer VIOLINEO-Carbonbögen entspricht dem herkömmlicher Bögen mit Brasil- oder Fernambukstange. Daher ist der Wechsel von Holz- auf Carbonbögen und umgekehrt jederzeit problemlos möglich. Selbstverständlich haben unsere Carbonbögen einen Frosch aus Ebenholz und sind mit echtem mongolischem Rosshaar bezogen. Dieser Bezug kann wie gewohnt vom Geigen- oder Bogenbauer erneuert werden.
Unsere verschiedenen Serien von Carbonbögen unterscheiden sich hauptsächlich durch die Qualität des Carbonmaterials: je hochwertiger die Stange, desto besser ihre Balance, das Sprungverhalten und damit das Spielgefühl.
Unser Carbonbogen „VIOLINEO Nr. 1“ eignet sich ideal für Einsteiger. Fortgeschrittene Spieler bevorzugen die Serie „VIOLINEO Nr. 2 classic“ mit der bordeauxfarbenen Bogenstange. Beim Modell „Nr. 3 classic wood“ ist die Carbonstange mit Echtholz furniert, so dass Ihrem Pultnachbar oder dem Publikum nicht auffällt, dass Sie einen Carbonbogen spielen.
Ein fester Cellokasten bietet Ihrem Cello unterwegs zweifellos den besten Schutz. Cellokästen sind aber nicht nur deutlich schwerer als weiche Cellohüllen, sondern je nach Modell auch wesentlich teurer.
Für Jugendliche und Erwachsene, die viel mit ihrem 4/4-Cello unterwegs sind, empfiehlt sich die Anschaffung eines festen Cellokastens.
Für Kindercelli bieten wir ausschließlich gepolsterte Taschen an. Cellokästen in kleinen Größen bestehen meist aus Fiberglas sind für Kinder zu schwer. Leichtere Cellokästen mit Styroporkern oder sogenanntem „Thermokern“ haben sich nicht als stabil und langlebig erwiesen. Sie sind sehr klobig und für Kinder unhandlich.
Eine mindestens 20mm dick gepolsterte Cellotasche von guter Qualität ist eine sinnvolle und preiswerte Lösung für alle, die möglichst wenig Gewicht tragen möchten und sich unterwegs mit ihrem Instrument nicht in allzu dichtes Gedränge stürzen. Sie sind zu einem moderaten Preis in allen Größen erhältlich.
Für alle Instrumente und Waren gilt die gesetzliche Gewährleistungszeit. Abnutzungen durch normalen Gebrauch sowie Verbrauchsmaterialien wie z. B. Saiten, Bogenhaare und Kolofonium sind ausgenommen.
Fachgerechte Reparaturen und Servicearbeiten werden in unserer Werkstatt in Münster durch unseren Geigenbaumeister durchgeführt.
Selbstverständlich können Sie sich auch nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungszeit auf unseren kompetenten und unkomplizierten Service verlassen!